Sorry, ich wollte die Idylle nicht stören. Leider kann ich meinen Beitrag nicht löschen, hätte ich sonst jetzt gemacht.
"Alles Sexualobjekte, die (durch ihre Kleidung) darum betteln, sexualisiert zu werden...?" Richtig, egal wie Mensch rum läuft, das ist kein Grund für Sexualisierung und schon gar nicht für Übergriffe. Das gilt dann aber auch für eine Burka oder doch nicht? Warum tut sich die europäische Gesellschaft mit Kopftüchern so schwer? Meine Oma mütterlicherseits aus Bayern ist immer mit einem Kopftuch rumgelaufen. Kopftuch und erst recht die Burka haben aber in einigen Gesellschaften etwas mit dem Patriarchat zu tun. Muss ich das, weil es eine kulturelle Differenz ist, trotzdem akzeptieren, selbst wenn ich es humanistisch verurteile?
Das ist nur ein Thema, um das heute gerungen wird. Die Faschos nutzen die Diskussion übrigens, um gegen Muslime zu wettern, wollen aber ansonsten, dass die Frauen wieder zuhause bleiben, kochen, putzen und die Kinder erziehen. Die zwei AfD`ler im münsterschen Stadtrat stimmen prinzipiell gegen alle Vorlagen, die den Ausbau der U3-Betreuung zum Ziel haben. Der Vertreter der ÖDP macht das auch, ist aber nicht faschistisch, sondern einfach unbelehrbar konservativ.
Wo beginnt Unterdrückung und Funktionalisierung und wo ist es einfach nur ein Ausdruck individueller Selbstverwirklichung? Das lässt sich selten einfach beantworten.
"Weil sie singen können, super tanzen, und weil sie kawaii sind. Es ist Traum vieler Mädchen, eine Karriere als Idol zu beginnen." Ok, sie können singen und super tanzen, das kawaii bedeutet wahrscheinlich was in Richtung "bewundert, verehrt, angehimmelt". Alles ok, aber warum so auffallend wenig bekleidet? Singen und Tanzen könnten sie doch auch in einem Jutesack. Ok, ich räume ein, das klassische Ballet in Europa ist meistens auch sehr körperbetont von der Kleidung her, also bei Frauen und Männern. Ist einer der Gründe, warum ich es nicht mag.
Zum Abschluss, die Frau, mit der ich in den vergangenen 10 Jahren zusammen war, wurde mit Anfang 18 zwangsprostituiert. So ganz schlimm, eingesperrt, geschlagen, vergewaltigt, bis nach über einem halben Jahr ein Einsatzkommando der Polizei sie daraus befreit hat. Das Trauma konnte sie aber nicht durch die anschließende Therapie bewältigen. Ist nach kurzer Zeit in einem vermeintlich "geregelten" Leben wieder in die Prostitution gerutscht, arbeitete eine Zeit lang als Pornodarstellerin. Als wir uns vor über 10 Jahren kennen lernten, erzählte sie mir das. Dabei war eine Geschichte von Jon Bon Jovi. Sie hatte gerade ihre ersten Filme gemacht. Neben den Pornofilmen wurde sie aber auch als Groupie vermarktet. Hieß, wenn bekannte Bands in Deutschland auftraten, wurden einige Professionelle in den Backstagebereich geschickt. Die sollten öffentlich mit den Bandmitgliedern posieren und hinter der Bühne ihre Dienste verrichten. Jon wollte sie, obwohl er in einer festen Beziehung war. Sie hat dann mit ihm darüber diskutiert und ist der Überzeugung, dass sie ihn bekehrt hat, nicht mehr mit Prostituierten rumzuvögeln.
Bei ihr bin ich zu 110 % davon überzeugt, dass es so war. Bei ihm weiß ich nicht. Aber immerhin ist er mit seiner Frau zusammen geblieben und hat ein paar Kinder. Was ich damit deutlich machen möchte, Prostitution und Missbrauch sind in der Musikindustrie die Regel, nicht die Ausnahme.